Bis zum Ende des 18. Jahrunderts verblieb der Strom in seinem natürlichen Zustand und sah im wesentlichen nicht anders aus als viele tausende Jahre zuvor. In den Beckenlandschaften bildete er eine kilometerbreite amphibische Landschaft von Mäandern, Stromarmen und Inseln.
  
Die "Erste Donauregulierung" des 19. Jahrhunderts hatte ausreichende Fahrwassertiefen für die Kraftschifffahrt zu schaffen und sollte auch die Folgen von Schadhochwässern mildern. In Oberösterreich hat die "k.k. Provinzial-Bau-orsova und Navigationsdirektion" mit der Regulierung um 1830 begonnen, in Wien und Niederösterreich war es die schon erwähnte Donauregulierungs- Commission, die mit dem großen "Wiener Durchstich" 1869 begann. Bis zur Jahrhundertwende war die "Erste Donauregulierung" im wesentlichen abgeschlossen. Sie führte zwar zu Gefälls- versteilungen und einem Verlust von Wasserflächen, das Ökosystem der Stromlandschaft blieb aber im wesentlichen erhalten.

 
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mit der Errichtung der Kraftwerkskette an der Donau begonnen, die einer "Zweiten Donauregulierung" gleichkam. Die Fließstrecken des Stromes wurden dadurch auf die Wachau und den Bereich östlich von Wien eingeschränkt.

  
Im Jahr 1928 wurden die bisher zuständigen Organisationen in Wien, Nieder- und Oberöster- reich zu einer bundeseinheitlichen Organisation, dem Bundesstrombauamt, zusammengefaßt, aus dem im Jahr 1985 die Wasserstraßendirektion hervorging. Im Jahr 1992 erhielt sie eine neue Organisationsform.

  

history2Aus der Pfarrkirche von St. Nikola im Strudengau stammt diese Statue des hl. Nikolaus. Er gilt seit altersher als Schutzpatron der Schiffleute. An seinem Tag, dem 6. Dezember, kommen einer alten Tradition folgend die Mitarbeiter der Wasserstraßendirektion hier zusammen, bitten den hl. Nikolaus um seinen Segen für die Arbeit des kommenden Jahres und gedenken ihrer verstorbenen und verunglückten Kollegen. Dieser Ausschnitt aus der berühmten Pasettikarte mit einer modernen Kolorierung zeigt die Becken- landschaft von Eferding als typisches Landschaftsbild nach der "Ersten Donauregulierung" gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Sie zeigt, daß auch nach Abschluß der Regulierungsarbeiten viele Altarme und Gerinne erhalten geblieben sind.